Trockener Mund? – Wie er entsteht – und was hilft

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Eineinhalb bis zwei Liter Speichel produziert ein gesunder Mensch – pro Tag! Erst wenn die Speichelproduktion ausbleibt, fällt auf, welch vielfältige Aufgaben der Speichel erfüllt. Fehlende oder zu geringe Speichelproduktion (Hyposalivation) führt zum Symptomkreis der Mundtrockenheit (Xerostomie).

Die Mundtrockenheit ist eine Volkskrankheit: Ein Viertel der Deutschen ist davon betroffen, Tendenz zunehmend. Die Ursachen sind zahlreich: Hormonveränderungen während der Wechseljahre, Diabetes, Parkinson, Entzündungen oder Verletzungen. Zudem können über 400 Arzneimittel als Nebenwirkung eine Mundtrockenheit verursachen, darunter blutdrucksenkende Mittel, Schmerzmittel, Antidepressiva, Antibiotika und Antiallergika. Die Mundtrockenheit kann aber auch vermehrt bei älteren Menschen auftreten.

Lang ist die Liste mit den Folgen einer Xerostomie: Kau- und Schluckbeschwerden, Geschmacksstörungen, schmerzhafte Stellen und Taubheit, Infektionen durch Bakterien und Pilze, Mundgeruch, Blutungen, Heiserkeit oder chronischer Husten.

Ein trockener Mund ist nicht nur unangenehm, er begünstigt auch Zahnerkrankungen. Wer Arzneimittel einnehmen muss und gleichzeitig einen trockenen Mund hat, sollte sich laut der Apothekerkammer Niedersachsen in der Apotheke über mögliche Alternativen informieren. Durch das regelmäßige Kauen zuckerfreier Kaugummis oder das Lutschen zuckerfreier, saurer Bonbons ließe sich die Speichelproduktion anregen. Auch das Lutschen an Zitronenscheiben oder von Eiswürfeln fördere die Speichelproduktion. Wichtig sei zudem, täglich mindestens eineinhalb Liter zucker- und säurefreie Flüssigkeiten wie Mineralwasser oder Tee zu trinken.