„Unsichtbare“ Zahnspangen – Lingualtechnik: Brackets auf den Innenseiten der Zähne

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In der Regel sind festsitzende kieferorthopädische Apparaturen auf den Außenflächen der Zähne angebracht, also im sichtbaren Bereich (Labialtechnik). Speziell geschulte Kieferorthopäden bieten in geeigneten Fällen aber auch an, die Brackets und Bögen auf den Innenseiten der Zähne zu befestigen (Lingualtechnik).

„Die beinahe unsichtbare feste Zahnspange – auch als Lingualbrackets bekannt – ist beispielsweise für Jugendliche und Erwachsene eine passende und raffinierte Lösung, wenn die kieferorthopädische Behandlung in Schule und Beruf nicht auffallen soll“, erklärt Dr. Claudia Obijou-Kohlhas, 2. Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Linguale Orthodontie (DGLO).

Die Herstellung der Lingualbrackets übernimmt ein Speziallabor unter Verwendung modernster digitaler Verfahren und 3D-Drucker. „Die lingualen Brackets werden, im Gegensatz zu den Außenbrackets, für jeden Zahn einzeln produziert und die Drähte von einem High-Tech-Roboter gebogen, weshalb sie nicht ganz billig sind. Die Anwendung der Lingualtechnik hört sich kompliziert an, ist aber für den geschulten Fachzahnarzt für Kieferorthopädie kein Problem“, so Dr. Obijou-Kohlhas.

Durch die zungenwärts angebrachte Apparatur ist mit einer längeren Eingewöhnungszeit zu rechnen, insbesondere was das Sprechen anbelangt. So können zunächst Lispeln und Irritationen der Zunge auf Grund des eingeengten Zungenraums auftreten – Leseübungen in den ersten beiden Wochen trainieren die Zungenmuskulatur um.

Zumeist kein Problem hingegen ist das Putzen, mit ein bisschen Übung geht dies gut von der Hand. Für die tägliche Mundhygiene hat Dr. Obijou-Kohlhas einen Tipp parat: „Zur Unterstützung kann ein Kosmetikspiegel dienen, mit dem sich in den Mund schauen und das Putzergebnis kontrollieren lässt.“

Um das Behandlungsergebnis zu sichern, schließt sich an eine Lingualbehandlung ebenfalls eine Retentionsphase an – entweder mit herausnehmbaren Geräten, die nachts getragen werden, oder mit einem festsitzenden Retainer auf der Innenseite der Schneidezähne.

„Aktuell bieten rund zehn Prozent aller Kieferorthopäden diese Lingualspange an“, so Dr. Obijou-Kohlhas, „welcher Kieferorthopäde in Ihrer Nähe das ist, können Sie bei der Deutschen Gesellschaft für Linguale Orthodontie erfragen.“

Weitere Informationen zu „unsichtbaren“ Zahnspangen sowie zur Deutschen Gesellschaft für Linguale Orthodontie finden Sie unter www.dglo.org.