Woraus Brackets gemacht sind

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Die Zeiten, in denen Zahnspangen als „Kussbremse“ bekannt waren, sind längst vorbei. Unter Kindern und Jugendlichen genießen die Spangen teilweise sogar Kultstatus – und auch Erwachsene tragen selbstbewusst beispielsweise Multiband-Bracket-Apparaturen. Doch was ist das genau und aus welchen Materialien bestehen sie? Brackets heißen die kleinen Teile, die der Kieferorthopäde an die Außen- oder Innenseite der Zähne klebt. Danach befestigt er an den Brackets Drähte, Federn oder Gummis, welche die notwendigen Zahnbewegungen ermöglichen.

Brackets: Edelstahl das gängigste Material Brackets aus Metall sind klassischer Standard und bekannt für Robustheit und Langlebigkeit. Dr. Franca Stockebrand, Fachzahnärztin für Kieferorthopädie aus München: „In den letzten Jahren ist bei den kieferorthopädischen Patienten eine wachsende Sensibilität für den Einsatz bioverträglicher Werkstoffe zu beobachten. Titan und Titanlegierungen punkten hier besonders und gelten als die Werkstoffe mit der höchsten Biokompatibilität.“ Titanbrackets kommen jedoch ganz wenig zur Anwendung und sind beispielsweise nur im seltenen Fall einer Nickelallergie der Mundschleimhaut eine sehr gute Alternative zum Stahlbracket.

Fast unsichtbar: Brackets aus Keramik Keramikbrackets erfreuen sich großer Beliebtheit, denn sie sind im Mund bzw. auf den Zähnen fast nicht erkennbar. Dr. Stockebrand verdeutlicht: „Die Brackets fallen optisch meist erst auf, wenn man nah an die Person herantritt.“ Kinder und Jugendliche, vor allem aber Erwachsene, entscheiden sich daher bei einer festen Zahnspange häufig für dieses Material. Hoch ist auch der Tragekomfort, da diese Brackets aufgrund ihrer meist abgerundeten Kanten im Mund als angenehmer empfunden werden. Zudem verfärben Brackets aus Keramik im Lauf ihres Lebens nicht, die natürliche Zahnfarbe kann durchscheinen.

Goldene Brackets Chic: Durch ihren warmen Farbton wirken Brackets aus Gold beinahe wie Zahnschmuck, zudem löst Gold keine allergischen Reaktionen bei Metallunverträglichkeit aus. Bei der Häufigkeit ihres Einsatzes gelte es zu unterscheiden, so Dr. Stockebrand: „Ich persönlich wurde von noch keinem Patienten nach Goldbrackets gefragt, die von außen sichtbar auf den Zahn geklebt werden. Im Bereich der lingualen Kieferorthopädie – dort werden die Brackets an der Innenseite der Zähne befestigt und sind somit von außen und für jeden anderen unsichtbar – kommen goldene Brackets häufiger zur Anwendung.“