Wenn der Kopf schmerzt – Pflanzliche Alternativen zur klassischen Tablette

Viele von uns kennen das: Wenn morgens der Kopf schmerzt, führt der erste Weg ins Bad zur Kopfschmerztablette. Was viele nicht wissen: Bei Kopfschmerzen muss es nicht immer gleich das klassische Medikament sein, auch Heilpflanzen haben durchaus ihre Wirkung! Um herauszufinden, welche Mittel helfen, haben wir mit Martin Straube, Trauma-Experte und Dozent an der Deutschen Akademie für Homöopathie und Naturheilverfahren (DAHN), über bewährte Heilpflanzen bei Kopfschmerzen gesprochen.

bitte lächeln: Lieber Herr Straube, welche Heilpflanzen eignen sich bei Kopfschmerzen – sowohl in der Vorbeugung als auch wenn sie bereits aufgetreten sind?

Martin Straube: Als „klassische“ Heilpflanzen, die gegen Kopfschmerzen helfen, kommen üblicherweise Weidenrinde, Pfefferminzöl oder – allerdings nur einnehmbar als Fertigpräparat – wilder Jasmin und Wurmkraut in Betracht. Aus der Weidenrinde wird Salicylat gewonnen, das wir als Salicil kennen. Durch die Weiterverarbeitung zur Salicylsäure, Bestandteil zum Beispiel von Aspirin, ist es eines der meistverkauften Arzneiwirkstoffe. Am besten wirkt Weidenrinde als Tee: Den Tee macht man aus der Rinde. Die Wirkstoffe fluten dann langsamer an und die Wirkung ist von größerer Dauer, zudem ist der Tee verträglicher. Weidenrindenpräparate gibt es auch in der Apotheke. Mit Pfefferminzöl dagegen kann man die Stirn oder die Schläfen einreiben – bei einfachen Kopfschmerzen ist das oft völlig ausreichend. Eine sehr breit aufgestellte Pflanze bei unspezifischen Kopfschmerzen ist zudem Gelsemium, der wilde Jasmin, den man als D3 in Form von Tropfen oder Kügelchen bekommt. Auch Spigelia, das Wurmkraut, ist als D3 ebenso breit aufgestellt und kann genommen werden, bevor man zu stärkeren Schmerzmitteln greift.

bitte lächeln: Es gibt ja viele verschiedene Formen von Kopfschmerzen – welche Pflanzen helfen denn zum Beispiel gegen Migräne?

Martin Straube: Was weh tut, wenn wir Kopfschmerzen haben, weiß eigentlich niemand so genau. Die Migräne ist eine Sonderform, wobei da die Kopfschmerzen nur ein Symp­tom sind, denn auch der Kreislauf ist durcheinander und die Verdauung ist bis zum Erbrechen gestört. Es ist also eine systemische Erkrankung. Ein einfaches Mittel zu Beginn eines Anfalls, oder wenn es nicht allzu starke Migräneanfälle sind, ist starker kalter Kaffee mit viel Zitrone. Es gibt auch Medikamente mit Koffein und Vitamin C für viel Geld, aber Kaffee mit Zitrone ist einfacher. Was oft auch hilfreich sein kann, ist ein heißes Fußbad mit Ingwermehl. Zudem sollten Bittermittel, als Tee in Form von Absinth, Tausendgüldenkraut oder gelber Enzian, wegen der trägen Darmtätigkeit in Betracht gezogen werden. Auch Mutterkraut hat sich als pflanzliches Heilmittel gegen Migräne bewährt. Das gibt es als Homöopathicum Tanacetum parthenium D2 zum Einnehmen.

bitte lächeln: … und was hilft gegen Spannungskopfschmerzen?

Martin Straube: Spannungskopfschmerz ist mit Muskelanspannung im Hals- und Schulterbereich kombiniert und in der Regel stressbedingt. Neben den oben genannten Mitteln ist eine leichte Massage mit einem entspannenden Öl, wie Lavendel, sinnvoll. Auch ein Wärmekissen oder eine Wärmflasche im Nacken kann hilfreich sein.

bitte lächeln: Haben Sie abgesehen von Heilpflanzen noch weitere Tipps gegen Kopfschmerzen auf Lager?

Martin Straube: Bei immer wieder auftretender Migräne sollte man nicht nur ein Mittel nehmen, wenn der Schmerz kommt oder schon da ist. Da es eine systemische Erkrankung ist und auf dem Boden einer entsprechend empfindlichen Konstitution gehäuft vorkommt, kann man als erstes ein mineralisches Präparat aus Eisen, Quarz und Schwefel versuchen, was nach einer vierteljährlichen Einnahme oft für Jahre die Migräne vertreibt (Kephalodoron 5 %). Wenn das nicht hilft, müsste man mehr untersuchen, zum Beispiel eine Nahrungsabhängigkeit – oft ist es Glutamat in Fertiggerichten – oder den Darm bezüglich einer Fehlbesiedlung.

bitte lächeln: Lieber Herr Straube, wir danken Ihnen sehr herzlich für das Gespräch!