Weißt du, wie viel Zähne stehen? Hypero- und Hypodontie verändern Gebissstruktur

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20 Milchzähne und 32 bleibende Zähne weist das menschliche Gebiss im Normalfall auf. Doch was viele nicht wissen: In manchen Fällen rufen angeborene Veranlagungen eine Über- oder Unterzahl – meist im bleibenden Gebiss – hervor. Mediziner sprechen hier von Hypero- beziehungsweise Hypodontie.

„Letztgenannte zählt insbesondere durch fehlende Weisheitszähne zu den häufigsten Anomalien“, erklärt Dr. Christoph Sliwowski, Leiter der Zahnimplantat-Klinik Düsseldorf im St. Vinzenz-Krankenhaus sowie Supervisor des „Curriculum Implantologie“ in Deutschland und Polen. „Eine Hyperodontie hingegen ist nicht immer auf den ersten Blick ersichtlich, da die überzähligen Zähne nicht unbedingt durchbrechen und dann im Kiefer verborgen bleiben.“

Überzählige Zähne treten am häufigsten im Bereich der oberen Schneidezähne auf und zeigen sich als sogenannte Zapfenzähne, die eine kleine, rundliche Form ohne scharfe Kanten aufweisen. Kommt es durch die Hyperodontie zu Engständen oder verspüren Betroffene Beschwerden wie Schmerzen oder Druckgefühle, entfernt der Zahnarzt den störenden Zahn. „Wir prüfen vorab genau, welche Zähne sich am besten in die Zahnreihe einfügen oder sich durch eine nachfolgende kieferorthopädische Behandlung optimal richten lassen“, sagt Dr. Sliwowski.

Fehlen hingegen Schneide- oder Backenzähne, sollten Sie ebenfalls mit dem Zahnarzt weitere Maßnahmen abstimmen. „Mit der Zeit kippen benachbarte Zähne in die Lücke und sorgen somit für Fehlstellungen im gesamten Gebiss“, erläutert Dr. Sliwowski. „Zusätzlich baut sich durch die mangelnde Kaubelastung der Kieferknochen ab.“