Unfälle mit Zahnverletzungen kommen immer wieder vor. Allein beim Schul- oder Freizeitsport erleide nach Auskunft der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV) etwa jedes dritte Kind eine Verletzung der Zähne. In den meisten Fällen sind die oberen Schneidezähne betroffen: Oft ist ein Zahnstück abgebrochen oder ein Zahn ganz ausgeschlagen. Dann sollte man so schnell wie möglich einen Zahnarzt aufsuchen. Er kann Zahnbruchstücke mit einem Spezialkunststoff wieder ankleben. Einen ausgeschlagenen Zahn kann er wieder einsetzen. Ob diese zahnrettenden Behandlungen Erfolg haben, hängt unter anderem davon ab, in welchem Zustand sich das Zahnbruchstück bzw. der ausgeschlagene Zahn befindet. Eine Zahnrettungsbox leistet oft entscheidende Hilfe für das Überleben des Zahnes.
Ausgeschlagene Zähne trocknen ohne Vorkehrung innerhalb weniger Minuten aus, so die KZBV. Dabei sterben die an der Wurzeloberfläche haftenden Zellen nach und nach ab, so dass letztlich nicht mehr genügend Zellen für ein funktionsgerechtes Einheilen zur Verfügung stehen. Die Zahnrettungsbox enthält eine spezielle Zellnährlösung: Sie verhindert das Austrocknen des Zahnes und ermöglicht ein Überleben der Zellen über 24 bis 48 Stunden.
Wenn nach einem Zahnunfall keine Zahnrettungsbox zur Hand ist, kommen hilfsweise auch andere Aufbewahrungsmöglichkeiten (Speichel, Isotone Kochsalzlösung, H-Milch) in Frage. Sie können aber das kontinuierliche Absterben der Zellen nicht verhindern, sondern nur für 15 bis 30 Minuten verzögern. Deshalb sollten sie schnellstmöglich gegen eine Zahnrettungsbox ausgetauscht werden.
Quelle: KZBV
Erste Schritte bei einem Zahnunfall:
- Den Zahn oder das Zahnbruchstück suchen.
- Nur an der Zahnkrone anfassen, die Wurzeloberfläche auf keinen Fall berühren.
- Nicht säubern, am Zahn haftende Schmutzpartikel nicht entfernen, Zahn nicht desinfizieren.
- Nicht austrocknen lassen, sondern Zahn feucht halten: am besten einfach in die Zahnrettungsbox geben.
- So schnell wie möglich zum Zahnarzt oder in die Zahnklinik. Die dort erfolgende Dokumentation ist auch für eventuelle Versicherungsansprüche wichtig.
Zahnrettungsbox in Erste-Hilfe-Koffer!
Die Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK) empfiehlt, die Zahnrettungsbox in das Erste-Hilfe-Inventar jeder Schule und jedes Sportvereins bzw. jeder Sportstätte aufzunehmen. Auch für Haushalte ist die Anschaffung sinnvoll.
Die Zahnrettungsbox kostet ca. 20 Euro und ist in Apotheken erhältlich. Bei Zimmertemperatur aufbewahrt, hat sie eine Haltbarkeit von etwa drei Jahren.