Klar, Sie wollen möglichst lange Freude an Ihren Implantaten haben – um den dauerhaften Erfolg einer implantologischen Behandlung sicherzustellen, sind im Vorfeld der Operation und beim Eingriff selbst lediglich ein wenig Geduld und Mitarbeit gefragt. Angst vor dem Eingriff hingegen brauchen Sie keine zu haben:
„Zunächst ist es wichtig, dass Ihre Zahnärztin bzw. Ihr Zahnarzt über Ihre Krankengeschichte Bescheid weiß – die so genannte Anamnese. Danach schließen sich eine gründliche zahnmedizinische Untersuchung sowie weitere Diagnosemaßnahmen an“, erläutert Dr. Gerhard Michael Iglhaut, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Implantologie (DGI e.V.). Erst dann erfolgen die Planung der Implantation sowie der prothetischen Versorgung, individuell für Ihr Gebiss und Ihre Mundsituation.
Schmerzfreier Eingriff Die Einsetzung des Implantats in den Ober- oder Unterkiefer ist für Sie schmerzfrei – der Zahnarzt erledigt dies in der Regel bei einem ambulanten Eingriff und unter örtlicher Betäubung. „Um einen festen Sitz des Implantats zu gewährleisten, baut der Zahnarzt möglicherweise vorher noch Knochensubstanz auf, denn nicht bei allen Menschen ist am Ort des einzusetzenden Implantats genug eigener Knochen vorhanden, der Kiefer beginnt zu schrumpfen, wenn Zähne fehlen. Den Knochenaufbau nennen die Mediziner Augmentation“,
so Dr. Iglhaut.
Zwei OP-Strategien „Bei der konventionellen Operation eröffnet der Zahnarzt zunächst die Schleimhaut über dem Kieferknochen mit einem kleinen Schnitt und bereitet den freigelegten Knochen mit einem dünnen Bohrer für das Einsetzen des Implantats vor“, sagt Dr. Iglhaut. Klingt aufwändiger als es ist, denn die Verankerung eines Implantats dauert vom Schnitt bis zum Vernähen in der Regel etwa eine Stunde. Um den Heilungsprozess zu unterstützen, empfehlen Zahnmediziner, das Operationsgebiet nach dem Eingriff zu kühlen; nach acht bis zehn Tagen können die Fäden entfernt
werden – geschafft!
In unkomplizierten Fällen bietet sich ein minimalinvasiver Eingriff ein, der noch schonender ist. Wie funktioniert das? Dr. Iglhaut erklärt: „Ein Labor stellt anhand der diagnostischen Daten eine 3D-gestützte Navigationsschablone her. Diese Schablone setzt die Zahnärztin oder der Zahnarzt auf den Kiefer und bereitet mit dem dünnen Implantatbohrer durch deren vorgestanzte, rund drei Millimeter kleinen Öffnungen das Implantatbett im Kieferknochen vor.“
Ehe Sie so richtig zubeißen, sollte Ihr Implantat voll einheilen – gehen Sie von zwei bis sechs Monaten ab der Operation aus. Während dieser Zeit wird die Zahnlücke mit provisorischem Zahnersatz verschlossen.
Bitte-lächeln-Tipp: Patienten überlegen mitunter, ihre Implantate im Ausland setzen zu lassen – schließlich werben Kliniken und Zahnärzte in Polen, Ungarn, Tschechien, Litauen oder Bulgarien mit Preisen, die unter denen des deutschsprachigen Raums liegen. Bedenken Sie: Einerseits ist eine implantologische Versorgung tatsächlich eine Investition (eine Zahnzusatzversicherung kann helfen), andererseits sind während der beratungs- und zeitintensiven Therapie kurze Wege sinnvoll – auch dann, falls Entzündungen auftreten oder der Zahnersatz nicht richtig sitzt. Eine implantologische Behandlung ist Vertrauenssache!
Weitere Informationen zu Behandlungsplanung und Vorbehandlung, Knochenaufbau, Implantation, Einheilphase und Zahnersatz finden Sie auf der Homepage der Deutschen Gesellschaft für Implantologie e.V. unter www.dginet.de.