Sommer, Sonne, Salbei

Wie uns das Hausmittel in der Sommerhitze das Leben leichter machen kann

Sommer, Sonne, Sonnenschein – wer von uns freut sich nicht auf warme Sommertage im Freibad, kühle Erfrischungen in der Eisdiele oder Grillabende auf der Terrasse. Wäre da nicht das vierte S in der Reihe, das einem das Leben im Sommer durchaus erschweren kann: Schwitzen. Kaum ist es draußen heiß, rinnt vielen der Schweiß in Strömen he­runter. Die Folge: Peinliche Flecken unter den Armen und die Angst, übel zu riechen. Da viele herkömmliche Mittel, wie Deodorants, beim Kampf gegen das unschöne Schwitzen oft versagen, haben wir uns dem Thema einmal von einer anderen Seite genähert – und beim Bund Deutscher Heilpraktiker e.V. (BDH) nachgefragt. So haben wir von den magischen Kräften der Heilpflanze Salbei erfahren…

Wundermittel Salbei
Salbei, lateinisch salvia, gilt in Heilpraktiker-Kreisen als eines der bekanntesten Hausmittel gegen Schwitzen im Sommer. So besitzt die „zu den Lippenblütlern gehörende Pflanze mit je nach Art unterschiedlich gefärbten Blüten und länglich, behaarten Blättern“ (Duden) laut Heilpraktiker Uwe Schlutt zwei Hauptwirkstoffe, die besonders schweißhemmend wirken: ätherisches Öl und Gerbstoffe.

Das ätherische Öl setzt sich aus mehreren Wirkkomponenten zusammen, die ihre schweißhemmende Wirksamkeit nach der innerlichen Anwendung entfalten: „Zwischen 30 Prozent und 60 Prozent des ätherischen Öls bestehen aus Monoterpenketonen, vorrangig aus Thujon. Bestandteile also, die unter anderem eine stark zellregenerierende, lymphatisch entstauende und nervenstärkende Wirkung haben.“ Die Gerbstoffe wiederum sorgen dafür, dass Salbei bei der äußeren Anwendung seine schweißhemmende Wirkung entfalten kann. Denn, so Uwe Schlutt: „Entzündlich gereizte Schleimhaut und Haut wird durch die adstingierende Wirkung abgedichtet, der Austritt von Sekreten reduziert und die Besiedlung mit Erregern vermindert.“
Dass Salbei auch als wahres Wundermittel gegen so manch andere Zipperlein gilt, hat ebenfalls mit den beiden Hauptwirkstoffen zu tun. So ergibt sich aus beiden Stoffen „eine ganze Bandbreite an Anwendungsmöglichkeiten“: Weil Salbei neben der schweißhemmenden Wirkung auch eine gute antibakterielle, antimykotische und antivirale Wirkung besitzt, kann die Pflanze zum Beispiel bei Erkältungen oder Entzündungen der Schleimhaut und des Zahnfleisches eingesetzt werden.

Trinken oder Schmieren
Damit Salbei gegen Schwitzen hilft, sollte man sich entweder einen Tee daraus kochen oder die Pflanze abkochen und ein so genanntes Dekokt (Abkochung) zubereiten.

Die Zubereitung eines schweißhemmenden Salbeitees ist dabei ganz einfach: Einfach ein bis zwei Teelöffel geschnittene Salbeiblätter mit 250 ml kochendem Wasser übergießen und zehn Minuten ziehen lassen. Anschließend die Tasse abdecken, damit die ätherischen Öle nicht verdunsten. Uwe Schlutt: „Wenn Sie ein- bis zweimal täglich eine Tasse des frisch bereiteten Tees zu sich nehmen, kann die schweißhemmende Wirkung des Tees bereits nach zwei Stunden einsetzen und bis zu zwei Tage anhalten.“

Wird Salbei wiederum äußerlich angewendet, kann er seine schweißhemmende Wirkung aufgrund der losgelösten Gerbstoffe entfalten. Hierzu muss die Pflanze als Dekokt zubereitet werden und dann entweder auf die betroffenen Hautbereiche aufgetragen oder zur Herstellung von Fuß- bzw. Handbädern gegen schwitzende Hände oder Füße herangezogen werden. Uwe Schlutt: „Geben Sie ein bis zwei Teelöffel geschnittene Salbeiblätter in einen Topf und übergießen Sie diese mit 250 ml kaltem Wasser. Lassen Sie den Salbei nun bei aufgelegtem Topfdeckel für 15 Minuten sanft köcheln – und schon lösen sich nicht nur die ätherischen Öle, sondern auch die schwer löslichen Gerbstoffe.“

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