Ganz klar: Die bekannteste Anbauregion für Lavendel ist die französische Hochprovence. Zudem wird er in Spanien, Südosteuropa, Russland und Großbritannien kultiviert. Der Halbstrauch wächst bis zu 60 Zentimeter hoch und hat schmale, grau-grüne behaarte Blätter. Die violetten Blüten duften stark.
Schon immer war Lavendel aufgrund seines frischen, würzigen Dufts bekannt und beliebt: Griechen und Römer nutzten ihn für das tägliche Bad, Hildegard von Bingen empfahl ihn als Mittel gegen Kopfläuse, im 16. und 17. Jahrhundert wurde Lavendel sogar als wirkungsvoller Schutz vor Pest und Cholera gepriesen – aus dieser Zeit stammt der „Vier-Diebe-Essig“, eine lavendelhaltige Essenz, mit der sich Einbrecher einrieben, bevor sie die Häuser der Pestopfer betraten und ausraubten. Königin Elisabeth I. von England wiederum trank Lavendeltee gegen ihren häufigen Migränekopfschmerz, während des Ersten Weltkriegs kam Lavendelöl zur Wunddesinfektion zum Einsatz.
Wissenschaftliche Untersuchungen unterstreichen die beruhigende und entspannende Wirkung von Echtem Lavendel und Lavendelöl. Außerdem kann Lavendel entkrampfend, wundheilend, leicht antidepressiv, schmerzlindernd, entzündungshemmend und desinfizierend wirken.
Lavendel ist in verschiedenen Arzneizubereitungen erhältlich: Für den innerlichen Gebrauch finden Sie Lavendel als Tee, homöopathisches Einzel- oder Komplexmittel und als Bestandteil von Tropfen, Tinkturen oder Wein. Die äußerlichen Anwendungen – zum Beispiel als Bad, Massageöl, Duftkissen oder Parfüm – rufen einerseits Wohlgeruch hervor, andererseits erfreuen sie Psyche und Organismus.
Ebenso beliebt ist der Lavendel als Küchengewürz: Verwenden Sie ihn für herzhafte wie auch für süße Gerichte und verleihen Sie so den Speisen eine exotische Würze, die auch im Herbst an Sommer, Sonne und Urlaub erinnert.