Was zu viel Sonne für unsere Haut bedeutet
Insbesondere unter Jugendlichen, aber auch unter vielen jungen Frauen und Männern gilt braune Haut nach wie vor als Schönheitsideal. Um besonders attraktiv und gesund zu wirken, schmoren viele gerne stundenlang in der Sonne oder im Solarium. Doch abgesehen vom Hautkrebsrisiko, das sich dadurch nachweislich erhöht, lauert noch eine andere Gefahr hinter der übermäßigen Sonneneinstrahlung: Falten! So ist inzwischen wissenschaftlich erwiesen, dass zu viele UV-Strahlen die Faltenbildung anregen.
Professor Dr. med. Uwe Reinhold vom Dermatologischen Zentrum in Bonn hat uns erklärt, warum das so ist und wie wir uns am besten vor sonnenbedingter Faltenbildung schützen können.
bitte lächeln: Lieber Professor Reinhold, warum führen Sonne und Sonnenbrände zu faltiger Haut und begünstigen deren Bildung?
Professor Dr. med. Uwe Reinhold: Falten werden vor allem durch den UVA-Anteil des Sonnenlichts verursacht, der in tiefere Schichten der Haut eindringen kann und die elastischen Fasern zerstört. Die elastischen Fasern sind für die Glätte und Straffheit der Haut verantwortlich. Nach chronischer Sonnenexposition oder Solarium-Anwendung kommt es dann zu einer vermehrten Faltenbildung.
bitte lächeln: Welche Mittel würden Sie zum Schutz der Haut vor vermehrter Faltenbildung empfehlen?
Professor Dr. med. Uwe Reinhold: Sonnenschutz ist der entscheidende Faktor für die Verhinderung von Falten. Aber auch Rauchen führt zu Veränderungen in der Haut, die mit einer verstärkten Faltenbildung einhergehen.
bitte lächeln: Wie schützt man seine Haut am besten vor der Sonne? Gibt es Alternativen zu kosmetischen Cremes?
Professor Dr. med. Uwe Reinhold: Am wirksamsten ist der textile Sonnenschutz. Weiterhin sollte ein Lichtschutzpräparat mit hohem Lichtschutzfaktor verwendet werden – dieses bitte abhängig vom individuellen Risiko, dem Hauttyp und der Stärke der Sonnenexposition (Jahreszeit, geografische Position, Häufigkeit der Exposition) auswählen. Es gibt auch Tagescremes mit Lichtschutz, die allerdings häufig nur einen geringen Lichtschutzfaktor beinhalten. Zusätzlich gibt es noch, als Ergänzung zu diesen Maßnahmen, den Lichtschutz zum Einnehmen. Ich denke da beispielsweise an Heliocare-Kapseln, das Extrakt einer zentralamerikanischen Farnpflanze.
bitte lächeln: Sind Falten eigentlich genetisch bedingt und wie viel Wirkkraft haben Faltencremes wirklich?
Professor Dr. med. Uwe Reinhold: Die Faltenbildung ist natürlich zusätzlich auch genetisch bedingt. Die Wirksamkeit von Cremes gegen Falten wird häufig propagiert – der wissenschaftliche Nachweis der Wirksamkeit dieser Präparate fehlt allerdings meistens.
bitte lächeln: Lieber Professor Reinhold, wir danken Ihnen für das informative Gespräch!
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