Wie eine Langzeitstudie des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung (DIfE) unter Leitung von Heiner Boeing zeigt, haben Raucher ein deutlich höheres Risiko als Nichtraucher, ihre Zähne zu verlieren.
Die gute Nachricht: Menschen, die mit dem Rauchen aufhören, können ihr Risikoniveau bereits schon nach kurzer Zeit verringern und schließlich auf das einer Person senken, die niemals geraucht hat – letzteres kann allerdings über zehn Jahre dauern.
Ergebnisse der Studie
Im Vergleich zu Studienteilnehmern, die nie geraucht haben, hatten weibliche bzw. männliche Raucher ein bis zu 2,5- bzw. 3,6-fach erhöhtes Risiko, ihre Zähne vorzeitig zu verlieren; dies war unabhängig von anderen Risikofaktoren wie zum Beispiel Diabetes. Der Zusammenhang war bei jüngeren Personen stärker ausgeprägt als bei älteren. Zudem beobachteten die Wissenschaftler, dass die ermittelten Risikobeziehungen dosisabhängig waren: Starke Raucher, die mehr als 15 Zigaretten pro Tag konsumierten, hatten ein höheres Risiko als diejenigen, die weniger rauchten.
Fazit der Forscher
„Man verliert seine Zähne hauptsächlich als Folge von Karies oder Parodontitis. Wir wissen zudem, dass Rauchen einer der Hauptrisikofaktoren für Parodontitis ist. Daher ist der beobachtete Zusammenhang zwischen Rauchen und Zahnverlust sicherlich primär durch ein erhöhtes Auftreten der Parodontitis bei Rauchern zu erklären“, sagt Co-Autor Kolade Oluwagbemigun. „Zahnfleischentzündungen bei Rauchern lassen sich somit auch als erstes greifbares Warnsignal sehen, das darauf hinweist, dass die Gesundheit durch den Tabakkonsum bereits stark geschädigt ist. Unglücklicherweise maskiert Rauchen Zahnfleischbluten – eines der wenigen Symptome einer Parodontitis. Hierdurch kann das Zahnfleisch bei Rauchern gesünder erscheinen als es tatsächlich ist“, ergänzt Erstautor Thomas Dietrich.
Bleiben Sie also Nichtraucher – oder werden Sie es jetzt! Eine qualmfreie Lebensweise wirkt nicht nur befreiend auf Lunge und Gefäße, sondern unterstützt auch eine gute Zahngesundheit bis ins hohe Alter.